Bauernverband Nordharz e.V. übergibt Erntekorb an den Landrat

Der Bauernverband Nordharz e.V. hat den  Erntekorb an Landrat Thomas Balcerowski übergeben. Nach Abschluss der Erntezeit sei das eine gute Tradition und ein starkes Symbol für die enge Verbundenheit des Landkreises Harz mit der Landwirtschaft“, erklärte Vorsitzender Uwe Thielecke.

Diana Borchert nutzte die Übergabe für eine kurze Erntebilanz. Beim Getreide, so beklagte die Geschäftsführerin des Bauernverband Nordharz e.V., zeigt die Düngeverordnung nun erste negative Auswirkungen auf die Qualität. „Die Preiserlöse decken nicht die hohen Produktionskosten. Hier werden die Bauern über den Preis abgestraft.“ Und während der Rapserdfloh zu Einbußen beim Raps führte, rechnen die Bauern mit überdurchschnittlichem Ertrag bei den Zuckerrüben. Bei der laufenden Maisernte sei ein guter Ertrag möglich, bei Kartoffeln ein mittlerer. „Die Witterung hat positiven Einfluss auf Erträge der Herbstfrüchte“, konstatierte Susann Thielecke. Und Vorstandsmitglied Karsten Zein ergänzt: „Die Tierwohlproblematik hält Schweinehalter von Investitionen ab. Deshalb wird die Tierproduktion heruntergefahren.“ Letztlich sei der Verbraucher nicht bereit, für bessere Tierhaltung tiefer in sein Portemonnaie zugreifen.

Weitere Gesprächsthemen waren die Entbürokratisierung, die Energiewende in der Kombination aus Photovoltaik, Windkraft und erneuerbaren Energien sowie die EU-Strategie zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln oder die Tierproduktion. Zudem informierte Diana Borchert, dass die Bauern-Proteste vom Jahresanfang keine nennenswerten Effekte gehabt hätten. „Die Versprechen sind nicht einmal im Ansatz umgesetzt“, so ihr Fazit. Und Uwe Thielecke ergänzt: „Die deutsche Landwirtschaft ist trotz bester Voraussetzungen nicht konkurrenzfähig im europäischen Raum.“  Zudem sorgt etwa akuter Personalmangel dazu, dass die Produktion von Sonderkulturen wie z. B. Gemüse oder auch Gewürzpflanzen auf dem Prüfstand steht.

Auch deshalb warb Diana Borchert beim Landrat für Augenmaß beim künftigen Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen für Industrie- und Gewerbegebiete im Landkreis Harz. „Die Fläche zur Erzeugung regionaler Lebensmittel ist endlich“, unterstrich die Geschäftsführerin des Bauernverbandes Nordharz e.V. Thomas Balcerowski hofft vor dem Hintergrund der vor großen Veränderungen stehenden verbrennerlastigen Automobilzulieferer-Industrie im Landkreis am Standort in Wernigerode, Ilsenburg, Thale und Halberstadt bei den Landwirten auf Verständnis. „Wir spüren die große Investorennachfrage, die sich auf Flächen in der Nähe der A36 und von Energietrassen konzentrieren.“

Über den Erntekorb freute sich Cathleen Brand von der Caritas. Die Regionalstellenleiterin in Halberstadt nahm ihn aus den Händen von Diana Borchert in Empfang. Die frischen Zutaten werden in der angeschlossenen Küche zu einer herzhaften Mahlzeit verarbeitet und an die Gäste der Wärmestube ausgeben. Dort sind nach Worten Brands rund 2 350 eingetragene Gäste eingetragen, darunter 700 Kinder

Text: BV Nordharz; Fotos: LK Harz

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